Tausendjährige Eiche bei Löcknitz

Tausendjährige Eiche bei Löcknitz
Die Tausendjährige Eiche steht etwa 1 km südöstlich von Löcknitz in der Nähe des Nordufers des Löcknitzers Sees. Am Stamm der Eiche liegt ein großer Stein mit einer Gedenktafel darauf. Früher hatte man von der Eiche einen weiten Blick über den See gehabt. Inzwischen ist die Blickachse zugewachsen. Im Wappen von Löcknitz ist symbolisch ein Eichenblatt dargestellt. Die Eiche hat verschiedene Namen. Sie wird auch als Irmtrud-Eiche oder Hindenburg-Eiche bezeichnet. Die Eiche soll im Jahr 1128 von Irmtrud, der Frau des späteren Löcknitzer Burgvogts Thomas de Lokenitz, gepflanzt worden sein. Johannes Winkelmann beschreibt im Jahr 1905 die Eiche im Forstbotanischen Merkbuch: „Am nordwestlichen Ufer des Löcknitz-See steht auf einer flachen Erhöhung eine alte Stieleiche von 5,32 m Umfang und 20 m Höhe. Einige obere Äste sind vertrocknet, sonst ist der Baum noch ganz gesund. Der erste Ast geht in 2 m Höhe ab, am Grunde treten starke Tagwurzeln hervor. Sie befindet sich auf freiem Platze, von dem man eine schöne Aussicht auf den See hat, hinter der Eiche ist junger Kiefernwald. Der Boden ist sandig, der Untergrund feucht. “ Die Eiche wird auf zahlreichen Postkarten gezeigt, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Fröhlich beschreibt die Eiche in Wege zu alten Bäumen: „wuchtiger, hohler Stamm mit mehreren, verfüllten Öffnungen. Die ursprüngliche Krone ist abgestorben und wird jetzt von einer seitlich neugebildeten überwachsen.“ Im Jahr 1995 wurde die Eiche saniert. Der Stamm hat mehrere Öffnungen die verfüllt worden sind. Eine Keilförmige Öffnung reicht bis runter zum Boden, ein ehemaliger Ast hat ein weiteres Loch hinterlassen. In fünf Meter Höhe befinden sich zwei weitere Öffnungen. Alle Öffnungen wurden mit einem Lochblech akkurat verschlossen. In etwa 3 m Höhe geht waagerecht der erste Starkast ab. Der Stamm reicht unverzweigt über 10 m hoch, um sich kontinuierlich zu verjüngen. Zahlreiche Schnittflächen von früheren Ästen sind zu sehen. Die Krone ist hoch angesetzt und nicht besonders groß. Es zeigen sich einige abgestorbene Äste. Die Vitalität ist noch voll gegeben.
Entwicklung des Brusthöhenumfangs
1905 5,32 m Johannes Winkelmann
1994 6,50 m Hans Joachim Fröhlich
2023 6,85 m Rainer Lippert
Ort: Löcknitz
Gemeinde: Löcknitz
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Höhe: 15 m über NN
Baumart: Stieleiche
Alter: etwa 400 Jahre
Brusthöhenumfang: 6,85 m
Taillenumfang: 6,56 m
Höhe des Baumes: 23 m
Kronendurchmesser: ca. 12 m
Jahr der Messungen: 2023
Eiche Löcknitz

Literatur

  • Hans Joachim Fröhlich: Band 9, Mecklenburg-Vorpommern. In: Wege zu alten Bäumen. WDV-Wirtschaftsdienst, Frankfurt 1994, ISBN 3-926181-23-0, Seite 162.
  • Karl Lemke, Hartmut Müller: Naturdenkmale. Bäume, Wasserfälle, Felsen. Tourist-Führer. VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig 1988. ISBN 3-350-00284-6, Seiten 160-161.
  • Johannes Winkelmann: Forstbotanisches Merkbuch: Nachweis der beachtenswerten und zu schützenden urwüchsigen Sträucher, Bäume und Bestände im Königreich Preussen. II Provinz Pommern, Gebrüder Bornträger, Berlin 1905.
Letztes Update: 26. Dezember 2023